Jetzt heißt es wieder ESSEN, ESSEN, ESSEN!


Das war es dann auch schon mit Ramadan für dieses Jahr. So lange sich 30 Tage Fasten auch anhören, geht es schneller vorbei als man glaubt. Jedenfalls ging es mir so ;).
Aber das bedeutet nicht, das man einfach wieder in seinen normalen Alltag zurückkehrt, denn nach Ramadan beginnt das dreitägige Zuckerfest. Das ist der zweithöchste islamische Feiertag und diesen verbringt man damit, im Familienkreis Festessen zu veranstalten, natürlich mit einigen Süßigkeiten.
Das ist allerdings nicht das Einzige, was ein Fastender nach Ramadan macht. Es ist auch üblich Geld an Arme und Bedürftige zu spenden und die versäumten Tage nachzuholen.

Aber was für Erfahrungen habe ich mitgenommen?
Ich habe mich nie sonderlich schwer getan mit Ramadan, also ich jammere nicht die ganze Zeit, wie schwer oder nervig es ist, aber versteht mich nicht falsch, es ist auch schön wieder essen und trinken zu können, wenn mir danach ist ;).
Mir ist aufgefallen, dass es dieses Jahr deutlich leichter war, als die vorigen Jahre, weil es sonst im Hochsommer stattfand, was diesmal zum Glück nicht der Fall war.
Was auch anders war, ist, dass ich Ramadan bis auf ein paar Tage alleine verbracht habe, weil ich ausgezogen bin. Da kann ich euch direkt sagen, dass es zu Hause definitiv angenehmer war zu fasten, denn ich musste mir jetzt selbstverständlich alleine Essen kochen, und glaubt mir, gegen 21 Uhr hat man wenig Lust darauf. Zusätzlich schmeckt es auf jeden Fall nicht so gut wie bei Mama, was auch an meinen zweifelhaften Kochkünsten liegen kann :D.
Aus diesen Gründen war ich froh wenigstens die letzten vier Tage mit meiner Familie verbringen zu können. Nicht nur das Essen, sondern auch die ganze Atmosphäre ist besser, denn man ist von Menschen umgeben, die auch Fasten. Folglich ist auch die Stimmung am Abend feierlicher, wenn alle zusammen anfangen zu essen und wieder „Leben“ in die Körper kommt.
Daher würde ich schon sagen, es ist leichter mit der Familie zu fasten als alleine.

Ich wurde von Freunden gefragt, ob ich durch Ramadan weniger Geld für Essen ausgegeben habe. Das würde man logischerweise denken, weil man nur abends und morgens isst. Irgendwie habe ich es aber trotzdem geschafft so ziemlich das gleiche auszugeben, wie sonst auch. Ich bin mir auch nicht sicher wie ich das geschafft habe, aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich beim Einkaufen im hungrigen Zustand alles mögliche in den Einkaufswagen lege, weil ich überzeugt davon bin, dass ich das unbedingt später essen möchte. Der klassische Moment, wenn man seinen Hunger überschätzt.
Was ich auch gefragt wurde, ist, wie es angesehen wird, wenn man kein Ramadan macht, obwohl man könnte?
Da Ramadan im Islam zu den fünf Säulen gehört (5 Dinge, die jeder gläubige Muslim im Laufe seines Lebens machen soll. Darunter das Glaubensbekenntnis, das Gebet, die soziale Pflichtabgabe und die Pilgerfahrt nach Mekka.), wird es verständlicherweise auch nicht so positiv angesehen, wenn man es ohne plausiblen Grund nicht macht. Es ist in irgendeiner Art und Weise respektlos gegenüber anderen Muslimen. Außerdem glaubt man, dass man für das Nicht-Fasten „bestraft“ wird, ganz nach dem Motto „Karma schlägt zurück“. Also gut das ich es gemacht habe ;).

Obwohl Ramadan jetzt vorbei ist, ist mein Körper immer noch auf Fasten eingestellt. Damit meine ich, dass ich am Tag noch nicht so viel esse oder trinke, wie vor dem Fasten. Das ändert ich aber mit der Zeit.
Worauf ich mich besonders freue, ist wieder einen halbwegs normalen Schlafrhythmus zu bekommen, auch wenn ich den schon davor nicht hatte, aber man kann es ja versuchen :D.

An die Fastenden unter Euch:
Eid Mubarak!

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